Das Erbe Gutenbergs, ein grossartiges und einmaliges Kulturgut, in Form der kompletten Buchdruckerei von Erich und Louis Egli ... (Zürich Höngg), die sie im Herbst 2014 dem Verein Weiss- und Schwarzkunst vermachten, soll heute und in Zukunft für alle sichtbar und erlebbar sein. Roger Tschopp, Schriftsetzer (zwei Jahre im Blei gelernt), Corporate Design Manager, Erwachsenenbildner und nicht zuletzt Präsident des Vereins Weiss- und Schwarzkunst hat sich und Yvonne Tschopp-Camenzind diese Aufgabe gestellt. Was tut sich in der Druckwerkstatt? Die Welt der Typografie ist mehr als Gestalten und Drucken. Es beginnt in der Papierwerkstatt, wo Sie selber Papier schöpfen. Kurz erlernt kann es in ein stundenlanges, experimentelles Erlebnis führen oder Sie bearbeiten ihr handgemachtes Büttenpapier gleich weiter mit Formen und Farben. Mit dem Computer haben wir heute gestalterisch alle Freiheiten. Wir nutzen die aktuelle Technik um Formen für das Papierschöpfen mittels Laser aus Plexiglas zu schneiden, aus Dateien Druckvorlagen (Klischees für Letterpress) und in Zukunft eigene Schriften mit dem 3D-Drucker herstellen zu lassen. Es besteht die Gefahr, dass die viel geübten Tätigkeiten verflachen und auch die typischen Fachausdrücke wie «Zwiebelfisch», «Nonprelle» oder «Gautschen» an Verständnis verlieren. Deshalb ist es eine wichtige Aufgabe, das vorhandene Knowhow und die Handfertigkeiten der heute 55- bis 80-jährigen Berufsleute, die in den Sechziger, Siebziger- und Achtzigerjahren tagtäglich im Bleisatz und Buchdruck arbeiteten, mit dem heutigen Anspruch an Drucksachen zu verbinden und die Kultur und das Brauchtum von Schrift, Papier und Druck zu pflegen und an kommende Generationen zu vermitteln. Alles unter fachkundiger Anleitung. Die Papier-, Hand- und Druckwerkstatt in Hochdorf versteht sich im Sinne der traditionellen Offizin als lebendiger Werkort. Der Verein bietet Gruppen, Schulklassen und Einzelpersonen eine ganze Palette von Kursen zu verschiedenen Themen an. read more